Der Open-Source-Browser Firefox von Mozilla war jahrelang einer der beliebtesten Browser, nicht zuletzt wegen seiner Datenschutzfunktionen. Doch die rosigen Zeiten sind vorbei und der Marktanteil liegt heutzutage im niedrigen einstelligen Bereich. Marktführer ist jetzt Googles Chrome und sowohl Apples Safari als auch Microsofts Edge haben dem digitalen Fuchs den Rang abgelaufen.
Doch damit nicht genug, denn der einstige Champion des Datenschutzes hat sich inzwischen wohl auch von einer seiner bedeutendsten Charakteristiken verabschiedet: Das Surfverhalten von Nutzern ohne deren Einverständnis nicht zu verfolgen.
Fehlender Datenschutz aufgedeckt
Dies hat die vom Datenschutzaktivisten Max Schrems gegründete, in Wien ansässige Interessenvertretung NOYB (None Of Your Business) herausgefunden. Konkret wirft die Gruppe Mozilla vor, der Browser habe bei seinem letzten Update eine so genannte „datenschutzfreundliche Attributionsfunktion“ aktiviert. Diese verwandle das Programm in ein Tracking-Tool für Websites, ohne die Nutzer direkt darüber zu informieren.
Am Mittwoch den 24.09.2024 hat NYOB deshalb auch bei der österreichischen Datenschutzbehörde eine Beschwerde gegen Mozilla eingereicht. “ Die Nutzenden sollten die Möglichkeit haben, eine Wahl zu treffen, und die Funktion hätte standardmäßig ausgeschaltet sein müssen”, erklärt Felix Mikolasch, Datenschutzanwalt bei NOYB, zu dem Fall. Es sei ein Trauerspiel, dass eine Organisation wie Mozilla annimmt, ihre Nutzenden seien zu dumm, um sich zwischen Ja und Nein zu entscheiden.
Fuchs in der Defensive
Mozilla verteidigt die Funktion mit dem Hinweis, dass man Websites dabei helfen wolle, zu verstehen, wie deren Anzeigen funktionieren. Individuelle Daten sollten herbei nicht gesammelt werden. Vielmehr bestand beim Browseranbieter die Hoffnung, die Sammlung personenbezogener Daten erheblich zu reduzieren. Hierfür sollte eine nicht-invasiven Alternative zum Cross-Site Tracking zum Einsatz kommen.
Das dieses Verfahren weniger invasiv als unbegrenztes Tracking sei, räumt NYOB auch ein. Dennoch stelle es einen Eingriff in die Rechte der Nutzer gemäß EU-Datenschutzrechte, so die Aktivisten. Die Gruppe fügte noch hinzu, dass Firefox die Funktion standardmäßig aktiviert habe und sie nur in einem Untermenü der Browser-Einstellungen deaktiviert werden könne.
NYOB fordert daher von Mozilla, die Nutzer über Datenverarbeitungsaktivitäten des Browsers zu informieren, zu einem Opt-in-System überzugehen und alle unrechtmäßig verarbeiteten Daten von Millionen betroffener Nutzer zu löschen.
Unermüdlich im Einsatz
Wie sich diese Beschwerde entwickelt, bleibt abzuwarten, insbesondere die Gruppe um Max Schrems mittlerweile viel Erfahrung mit solchen Vorgängen hat. So hat NYOB bereits im Juni 2024 eine ähnliche Beschwerde gegen Alphabet wegen des mutmaßlichen Tracking von Nutzern des Chrome-Browsers eingereicht.
Gegen weitere große Technologieunternehmen, unter anderem Twitter/X, brachte NYOB hunderte von Beschwerden vor, von denen einige zu hohen Geldstrafen geführt haben.
Der Datenschutz im Internet bleibt umkämpft.
Der Open-Source-Browser Firefox von Mozilla war jahrelang einer der beliebtesten Browser, nicht zuletzt wegen seiner Datenschutzfunktionen. Doch die rosigen Zeiten sind vorbei und der Marktanteil liegt heutzutage im niedrigen einstelligen Bereich. Marktführer ist jetzt Googles Chrome und sowohl Apples Safari als auch Microsofts Edge haben dem digitalen Fuchs den Rang abgelaufen.
Doch damit nicht genug, denn der einstige Champion des Datenschutzes hat sich inzwischen wohl auch von einer seiner bedeutendsten Charakteristiken verabschiedet: Das Surfverhalten von Nutzern ohne deren Einverständnis nicht zu verfolgen.
Fehlender Datenschutz aufgedeckt
Dies hat die vom Datenschutzaktivisten Max Schrems gegründete, in Wien ansässige Interessenvertretung NOYB (None Of Your Business) herausgefunden. Konkret wirft die Gruppe Mozilla vor, der Browser habe bei seinem letzten Update eine so genannte „datenschutzfreundliche Attributionsfunktion“ aktiviert. Diese verwandle das Programm in ein Tracking-Tool für Websites, ohne die Nutzer direkt darüber zu informieren.
Am Mittwoch den 24.09.2024 hat NYOB deshalb auch bei der österreichischen Datenschutzbehörde eine Beschwerde gegen Mozilla eingereicht. “ Die Nutzenden sollten die Möglichkeit haben, eine Wahl zu treffen, und die Funktion hätte standardmäßig ausgeschaltet sein müssen”, erklärt Felix Mikolasch, Datenschutzanwalt bei NOYB, zu dem Fall. Es sei ein Trauerspiel, dass eine Organisation wie Mozilla annimmt, ihre Nutzenden seien zu dumm, um sich zwischen Ja und Nein zu entscheiden.
Fuchs in der Defensive
Mozilla verteidigt die Funktion mit dem Hinweis, dass man Websites dabei helfen wolle, zu verstehen, wie deren Anzeigen funktionieren. Individuelle Daten sollten herbei nicht gesammelt werden. Vielmehr bestand beim Browseranbieter die Hoffnung, die Sammlung personenbezogener Daten erheblich zu reduzieren. Hierfür sollte eine nicht-invasiven Alternative zum Cross-Site Tracking zum Einsatz kommen.
Das dieses Verfahren weniger invasiv als unbegrenztes Tracking sei, räumt NYOB auch ein. Dennoch stelle es einen Eingriff in die Rechte der Nutzer gemäß EU-Datenschutzrechte, so die Aktivisten. Die Gruppe fügte noch hinzu, dass Firefox die Funktion standardmäßig aktiviert habe und sie nur in einem Untermenü der Browser-Einstellungen deaktiviert werden könne.
NYOB fordert daher von Mozilla, die Nutzer über Datenverarbeitungsaktivitäten des Browsers zu informieren, zu einem Opt-in-System überzugehen und alle unrechtmäßig verarbeiteten Daten von Millionen betroffener Nutzer zu löschen.
Unermüdlich im Einsatz
Wie sich diese Beschwerde entwickelt, bleibt abzuwarten, insbesondere die Gruppe um Max Schrems mittlerweile viel Erfahrung mit solchen Vorgängen hat. So hat NYOB bereits im Juni 2024 eine ähnliche Beschwerde gegen Alphabet wegen des mutmaßlichen Tracking von Nutzern des Chrome-Browsers eingereicht.
Gegen weitere große Technologieunternehmen, unter anderem Twitter/X, brachte NYOB hunderte von Beschwerden vor, von denen einige zu hohen Geldstrafen geführt haben.
Der Datenschutz im Internet bleibt umkämpft.