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„IBM-Jobs gehen eher nach Indien als an die KI“

Aus Sicht einiger IBMler hinkt watsonx anderen KI-Lösungen hinterher und könne so schnell keine Mitarbeiter ersetzen.

Robert Way – Shutterstock.com

Diese Ansicht vertraten zumindest mehrere IBMler, die The Register nach dem Bericht über neue Massenentlassungen bei dem IT-Konzern kontaktierten. Wie ein Sprecher von Big Blue damals gegenüber der Tech-Website bestätigte, ist ein sehr niedriger, einstelliger Prozentsatz der weltweiten Belegschaft betroffen. Bei weltweit rund 288.000 IBM-Mitarbeitern (Ende 2023) könnten damit mehr als 8.000 Stellen wegfallen.

„Ich mache immer diesen Witz über IBM“, erklärte einer der Insider gegenüber The Register: „IBM will nicht, dass die Leute für sie arbeiten.“ Etwa alle sechs Monate führten sie Entlassungsrunden durch oder zwängen Mitarbeiter zu unmöglichen Versetzungen, die schließlich zur Trennung führten.

Das deckt sich mit der Aussage von IBM-CEO Arvind Krishna vom vergangenen Jahr, wonach in den nächsten fünf Jahren 30 Prozent der nicht kundenorientierten Funktionen durch KI und Automatisierung ersetzt werden könnten. Das würde den Verlust von etwa 7.800 Arbeitsplätzen bedeuten.

Einer der Insider bestätigte, dass das IBM-Management in den letzten vier Jahre ständig auf Automatisierung und den Einsatz von KI gedrängt habe. Wozu brauche man schließlich noch erfahrene Mitarbeiter, wenn Jüngere für deutlich weniger Geld KI-Tools bedienten, um Code zu generieren.

“Auslagerung an die KI ist ein Mythos”

Allerdings – das bestätigten auch seine Kollegen – sei IBM noch lange nicht so weit. „Die ganze Sache mit der Auslagerung an die KI ist ein Mythos, von dem unsere Führungskräfte glauben, dass er existiert“, erklärte eine andere Quelle gegenüber The Register. Tatsache sei, dass watsonx den Mitarbeitern nicht einmal zur Verfügung stehe, um zu versuchen, irgendeine sinnlose Aufgabe zu automatisieren. Ein dritter Insider berichtete, dass ein Chatbot auf Basis von watsonx Jahre hinter ChatGPT zurückliege: „Seine Weboberfläche war so kaputt, dass sie bis Juli 2024 unbrauchbar war. Niemand in der gesamten Organisation benutzt sie.“

Der watsonx Code Assistant wiederum beherrscht dem Insider zufolge zwar PHP, ist aber dem GitHub Copilot weit unterlegen. Der CEO beschwöre die Entwickler immer wieder, ihn zu benutzen, erklärte er. „Keiner tut es, außer vielleicht ein oder zwei Leute.“

Indem IBM erfahrene technische Mitarbeiter entlasse, mache es sich selbst von einer Technologie abhängig, die ihm fehlt, so das Fazit. Indem IBM vor allem erfahrene, gut bezahlte Mitarbeiter entlasse, die kurz vor der Pensionierung stehen, schade sich der Konzern selbst, da immer weniger Entwickler auf dem Arbeitsmarkt verfügbar seien. Ohne Large Language Models (LLMs) würde in den nächsten fünf Jahren ein ernsthafter Mangel an Programmierern entstehen, wenn die Generation X in den Ruhestand geht.

„Klingt ganz nach IBM“

In Foren wie Reddit fanden die Aussagen Zustimmung. „Klingt ganz nach IBM“, erklärte ein Nutzer. „Sie investieren in etwas mit dem Plan, die Mitarbeiter Monate oder Jahre später zu entlassen. Aber sie entlassen sie, bevor die Arbeit an ihrer Stelle überhaupt begonnen hat.“

Fähige Senior-Ingenieure durch frische Absolventen aus Indien zu ersetzen, sei nicht die erfolgreiche Strategie, für die Arvind sie hält, bekundete ein anderer. Die Ironie des Ganzen sei, dass so viele kluge und fähige Entwickler aufgrund dieser Strategie entlassen wurden, die unter der richtigen Führung ein konkurrenzfähiges Produkt hätten entwickeln können.

 Aus Sicht einiger IBMler hinkt watsonx anderen KI-Lösungen hinterher und könne so schnell keine Mitarbeiter ersetzen. Robert Way – Shutterstock.com

Diese Ansicht vertraten zumindest mehrere IBMler, die The Register nach dem Bericht über neue Massenentlassungen bei dem IT-Konzern kontaktierten. Wie ein Sprecher von Big Blue damals gegenüber der Tech-Website bestätigte, ist ein sehr niedriger, einstelliger Prozentsatz der weltweiten Belegschaft betroffen. Bei weltweit rund 288.000 IBM-Mitarbeitern (Ende 2023) könnten damit mehr als 8.000 Stellen wegfallen.

„Ich mache immer diesen Witz über IBM“, erklärte einer der Insider gegenüber The Register: „IBM will nicht, dass die Leute für sie arbeiten.“ Etwa alle sechs Monate führten sie Entlassungsrunden durch oder zwängen Mitarbeiter zu unmöglichen Versetzungen, die schließlich zur Trennung führten.

Das deckt sich mit der Aussage von IBM-CEO Arvind Krishna vom vergangenen Jahr, wonach in den nächsten fünf Jahren 30 Prozent der nicht kundenorientierten Funktionen durch KI und Automatisierung ersetzt werden könnten. Das würde den Verlust von etwa 7.800 Arbeitsplätzen bedeuten.

Einer der Insider bestätigte, dass das IBM-Management in den letzten vier Jahre ständig auf Automatisierung und den Einsatz von KI gedrängt habe. Wozu brauche man schließlich noch erfahrene Mitarbeiter, wenn Jüngere für deutlich weniger Geld KI-Tools bedienten, um Code zu generieren.

“Auslagerung an die KI ist ein Mythos”

Allerdings – das bestätigten auch seine Kollegen – sei IBM noch lange nicht so weit. „Die ganze Sache mit der Auslagerung an die KI ist ein Mythos, von dem unsere Führungskräfte glauben, dass er existiert“, erklärte eine andere Quelle gegenüber The Register. Tatsache sei, dass watsonx den Mitarbeitern nicht einmal zur Verfügung stehe, um zu versuchen, irgendeine sinnlose Aufgabe zu automatisieren. Ein dritter Insider berichtete, dass ein Chatbot auf Basis von watsonx Jahre hinter ChatGPT zurückliege: „Seine Weboberfläche war so kaputt, dass sie bis Juli 2024 unbrauchbar war. Niemand in der gesamten Organisation benutzt sie.“

Der watsonx Code Assistant wiederum beherrscht dem Insider zufolge zwar PHP, ist aber dem GitHub Copilot weit unterlegen. Der CEO beschwöre die Entwickler immer wieder, ihn zu benutzen, erklärte er. „Keiner tut es, außer vielleicht ein oder zwei Leute.“

Indem IBM erfahrene technische Mitarbeiter entlasse, mache es sich selbst von einer Technologie abhängig, die ihm fehlt, so das Fazit. Indem IBM vor allem erfahrene, gut bezahlte Mitarbeiter entlasse, die kurz vor der Pensionierung stehen, schade sich der Konzern selbst, da immer weniger Entwickler auf dem Arbeitsmarkt verfügbar seien. Ohne Large Language Models (LLMs) würde in den nächsten fünf Jahren ein ernsthafter Mangel an Programmierern entstehen, wenn die Generation X in den Ruhestand geht.

„Klingt ganz nach IBM“

In Foren wie Reddit fanden die Aussagen Zustimmung. „Klingt ganz nach IBM“, erklärte ein Nutzer. „Sie investieren in etwas mit dem Plan, die Mitarbeiter Monate oder Jahre später zu entlassen. Aber sie entlassen sie, bevor die Arbeit an ihrer Stelle überhaupt begonnen hat.“

Fähige Senior-Ingenieure durch frische Absolventen aus Indien zu ersetzen, sei nicht die erfolgreiche Strategie, für die Arvind sie hält, bekundete ein anderer. Die Ironie des Ganzen sei, dass so viele kluge und fähige Entwickler aufgrund dieser Strategie entlassen wurden, die unter der richtigen Führung ein konkurrenzfähiges Produkt hätten entwickeln können. 

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