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Meta schuldet der Deutschen Telekom 20 Millionen Euro Peering-Gebühr

Meta gab am 25. September 2024 bekannt, dass es seine direkte Peering-Beziehung, das heißt seinen Zusammenschluss von gleichrangigen Computernetzwerken zum Datenaustausch, mit der Deutschen Telekom beendet. Grund hierfür ist unter anderem ein Gerichtsurteil von Anfang 2024, das das Tech-Unternehmen dazu verpflichtet, 20 Millionen Euro an die Telekom zu zahlen. Es ist nicht das erste Gerichtsverfahren dieses Jahr gegen den Social-Media-Riesen.

Die Situation bis jetzt

Seit 2010 hatte Meta einen Vertrag mit der Telekom, um Daten von Facebook, Instagram und WhatsApp via spezieller Übergabepunkte im Telekom-Netz zu übertragen. Der damalige Vertrag sah vor, dass die Deutsche Telekom zwischen 2010 und 2020 an sieben Standorten 24 private Zusammenschaltungspunkte mit 50 Ports und einer Datenübertragungsrate von 5.000 Gigabit pro Sekunde ausschließlich für Meta-Dienste bereitstellen würde.

Meta zahlte dafür zuletzt rund sechs Millionen Euro jährlich. Im August 2020 scheiterten die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung aufgrund der verschiedenen Vorstellungen beider Parteien.

Es scheiterte am Preis

Meta forderte einen Preisnachlass von 40 Prozent, die Telekom wollte jedoch nur 16 Prozent gewähren. Das US-amerikanische Unternehmen ließ daraufhin den Vertrag zum 1. März 2021 auslaufen und schlug stattdessen den Übergang zu einem abrechnungsfreien Modell vor.

Meta leitete jedoch weiterhin Datenverkehr über die Peering-Verbindung und weigerte sich, Rechnungen zu bezahlen, die von der Deutschen Telekom im Rahmen des früheren Vertrags übermittelt worden waren.

Alles nehmen, nichts geben

„Abrechnungsfreie“ Verträge können durchaus zustande kommen, wenn beide Parteien zum Beispiel über Geräte an einem gemeinsamen Internetaustauschpunkt (IXP) verfügen. Auch eine direkte Verbindung zwischen den Netzen der jeweils anderen Partei und dem Austausch von Daten, ohne sich gegenseitig Gebühren in Rechnung zu stellen, ist eine Option. Keinem dieser Modelle stimmte die Deutsche Telekom jedoch zu.

Im Gegenteil: 2022 verlangte der deutsche Konzern Zahlungen für die Daten, die Meta über ihr Netz sendet. Die Menge des Datenverkehrs, den der Internetdienstanbieter für Meta abwickelte, war laut Angaben der Telekom im Vergleich zu dem, was Meta sendete, außerordentlich hoch.

Ohne Zahlung folgt die Klage

Nachdem die Zahlungen ausblieben und Meta weiterhin ohne zu zahlen die Dienste der Telekom nutze, reichte der deutsche Konzern im Dezember 2022 Klage ein. Das Landgericht Köln entschied daraufhin im März 2024, dass Meta für die Nutzung der Infrastruktur Geld abtreten müsse. Dem Urteil zufolge sollte Meta der Deutschen Telekom 20 Millionen Euro zahlen, um ihr Netz weiter nutzen zu können.

Das Gericht wies Metas Argument zurück, dass die Nutzung einvernehmlich ohne Vertrag erfolgen könne. Der US-Konzern führte ein weiteres Argument an, wonach das Unternehmen allein im Jahr 2022 über 27 Milliarden Euro in die globale Infrastruktur investiert habe. Dies würde die Telekom entlasten und ihre Kosten im Wesentlichen senken. Hierauf ging das Gericht nicht weiter ein.

Ein deutsches Urteil, ein Präzedenzfall?

Die Deutsche Telekom wiederum argumentierte, dass die Nichtberechnung von Gebühren für die unverhältnismäßig starke Nutzung der Netze durch große Unternehmen einen unangemessenen finanziellen Druck auf die Telekommunikationsanbieter ausübe. Dies könne zu höheren Kosten für die Verbraucher oder geringeren Investitionen in die Netzinfrastruktur führen.

Meta prüft nun rechtliche Schritte gegen das Urteil. Gleichzeitig behauptet der US-amerikanische Konzern, dass dieses Urteil und die Haltung der Deutschen Telekom einen gefährlichen Präzedenzfall schafften. So würde die Entscheidung die Netzneutralität und die offenen Internetstandards bedrohen.

Wer verliert am meisten

Momentan leitet Meta den Datenverkehr seiner Plattformen und Dienste (Facebook, Instagram, WhatsApp) über Drittanbieter statt direkt über die Deutsche Telekom. Es besteht die Gefahr, dass dieser Schritt das Risiko von Netzwerklatenz, Überlastung, verminderter Leistung und Qualität sowie Serviceunterbrechungen für die Abonnenten der Deutschen Telekom, die Metas Plattformen nutzen, erhöht.

Meta hofft jedoch, dass die Deutsche Telekom Maßnahmen ergreifen werde, um diese Risiken zu mindern. Es steht zu befürchten, dass das Scheitern einer Einigung zwischen den beiden Unternehmen weitere negative Konsequenzen für alle beteiligten Nutzer haben wird.

 Meta gab am 25. September 2024 bekannt, dass es seine direkte Peering-Beziehung, das heißt seinen Zusammenschluss von gleichrangigen Computernetzwerken zum Datenaustausch, mit der Deutschen Telekom beendet. Grund hierfür ist unter anderem ein Gerichtsurteil von Anfang 2024, das das Tech-Unternehmen dazu verpflichtet, 20 Millionen Euro an die Telekom zu zahlen. Es ist nicht das erste Gerichtsverfahren dieses Jahr gegen den Social-Media-Riesen.

Die Situation bis jetzt

Seit 2010 hatte Meta einen Vertrag mit der Telekom, um Daten von Facebook, Instagram und WhatsApp via spezieller Übergabepunkte im Telekom-Netz zu übertragen. Der damalige Vertrag sah vor, dass die Deutsche Telekom zwischen 2010 und 2020 an sieben Standorten 24 private Zusammenschaltungspunkte mit 50 Ports und einer Datenübertragungsrate von 5.000 Gigabit pro Sekunde ausschließlich für Meta-Dienste bereitstellen würde.

Meta zahlte dafür zuletzt rund sechs Millionen Euro jährlich. Im August 2020 scheiterten die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung aufgrund der verschiedenen Vorstellungen beider Parteien.

Es scheiterte am Preis

Meta forderte einen Preisnachlass von 40 Prozent, die Telekom wollte jedoch nur 16 Prozent gewähren. Das US-amerikanische Unternehmen ließ daraufhin den Vertrag zum 1. März 2021 auslaufen und schlug stattdessen den Übergang zu einem abrechnungsfreien Modell vor.

Meta leitete jedoch weiterhin Datenverkehr über die Peering-Verbindung und weigerte sich, Rechnungen zu bezahlen, die von der Deutschen Telekom im Rahmen des früheren Vertrags übermittelt worden waren.

Alles nehmen, nichts geben

„Abrechnungsfreie“ Verträge können durchaus zustande kommen, wenn beide Parteien zum Beispiel über Geräte an einem gemeinsamen Internetaustauschpunkt (IXP) verfügen. Auch eine direkte Verbindung zwischen den Netzen der jeweils anderen Partei und dem Austausch von Daten, ohne sich gegenseitig Gebühren in Rechnung zu stellen, ist eine Option. Keinem dieser Modelle stimmte die Deutsche Telekom jedoch zu.

Im Gegenteil: 2022 verlangte der deutsche Konzern Zahlungen für die Daten, die Meta über ihr Netz sendet. Die Menge des Datenverkehrs, den der Internetdienstanbieter für Meta abwickelte, war laut Angaben der Telekom im Vergleich zu dem, was Meta sendete, außerordentlich hoch.

Ohne Zahlung folgt die Klage

Nachdem die Zahlungen ausblieben und Meta weiterhin ohne zu zahlen die Dienste der Telekom nutze, reichte der deutsche Konzern im Dezember 2022 Klage ein. Das Landgericht Köln entschied daraufhin im März 2024, dass Meta für die Nutzung der Infrastruktur Geld abtreten müsse. Dem Urteil zufolge sollte Meta der Deutschen Telekom 20 Millionen Euro zahlen, um ihr Netz weiter nutzen zu können.

Das Gericht wies Metas Argument zurück, dass die Nutzung einvernehmlich ohne Vertrag erfolgen könne. Der US-Konzern führte ein weiteres Argument an, wonach das Unternehmen allein im Jahr 2022 über 27 Milliarden Euro in die globale Infrastruktur investiert habe. Dies würde die Telekom entlasten und ihre Kosten im Wesentlichen senken. Hierauf ging das Gericht nicht weiter ein.

Ein deutsches Urteil, ein Präzedenzfall?

Die Deutsche Telekom wiederum argumentierte, dass die Nichtberechnung von Gebühren für die unverhältnismäßig starke Nutzung der Netze durch große Unternehmen einen unangemessenen finanziellen Druck auf die Telekommunikationsanbieter ausübe. Dies könne zu höheren Kosten für die Verbraucher oder geringeren Investitionen in die Netzinfrastruktur führen.

Meta prüft nun rechtliche Schritte gegen das Urteil. Gleichzeitig behauptet der US-amerikanische Konzern, dass dieses Urteil und die Haltung der Deutschen Telekom einen gefährlichen Präzedenzfall schafften. So würde die Entscheidung die Netzneutralität und die offenen Internetstandards bedrohen.

Wer verliert am meisten

Momentan leitet Meta den Datenverkehr seiner Plattformen und Dienste (Facebook, Instagram, WhatsApp) über Drittanbieter statt direkt über die Deutsche Telekom. Es besteht die Gefahr, dass dieser Schritt das Risiko von Netzwerklatenz, Überlastung, verminderter Leistung und Qualität sowie Serviceunterbrechungen für die Abonnenten der Deutschen Telekom, die Metas Plattformen nutzen, erhöht.

Meta hofft jedoch, dass die Deutsche Telekom Maßnahmen ergreifen werde, um diese Risiken zu mindern. Es steht zu befürchten, dass das Scheitern einer Einigung zwischen den beiden Unternehmen weitere negative Konsequenzen für alle beteiligten Nutzer haben wird. 

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