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Souveräne Clouds – der schlafende Riese
Schaltzentrale Cloud – hinsichtlich der Compliance sollten Sovereign Clouds in den Überlegungen der Anwender eine Rolle spielen.

ArtemisDiana/istock

Unternehmen, die auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein wollen, kommen über kurz oder lang nicht darum herum, Cloud-Services zur Abwicklung von Geschäftsprozessen einzusetzen. Daran zweifelt haute kaum noch jemand. Im Hinblick auf die Datensicherheit und den Datenschutz sowie die Einhaltung von Compliance-Vorschriften drängt sich hierbei der Einsatz einer Sovereign Cloud geradezu auf.

Sovereign Cloud noch nicht das neue Normal

Doch diesen Architekturansatz haben Unternehmen im deutschsprachigen Raum vielerorts noch nicht auf dem Radar. Das ist ein Kernergebnis der Studie „Sovereign Cloud 2024“, die CIO, CSO und COMPUTERWOCHE mit den Partnern T-Systems und A1 Digital realisiert haben. Nur 26 Prozent der Befragten nutzen demnach eine souveräne Cloud bereit aktiv, davon 18 Prozent jedoch erst seit weniger als sechs Monaten. 26 Prozent der Sovereign Cloud-Anwender setzen seit sechs bis zwölf Monaten und 30 Prozent seit ein bis zwei Jahren auf diese Form des Cloud-Betriebs.

Multi-Cloud als Treiber: Sovereign Clouds kommen wieder in Mode

36 Prozent der Unternehmen haben die Nutzung einer souveränen Cloud immerhin fest eingeplant. Über ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) befindet sich dagegen noch in der Evaluierungsphase. Aufschlussreich: Allen voran größere Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten, nämlich 33 Prozent, setzen Sovereign Cloud-Services gegenwärtig ein, während es bei den kleineren Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten lediglich 18 Prozent sind.

Mehr Sicherheit, Datenschutz und Reputation

Der mit Abstand wichtigste Grund für den Sovereign Cloud-Einsatz ist aus Sicht von 57 Prozent der Befragten eine höhere IT-Sicherheit und ein besserer Datenschutz. Das deckt sich weitgehend mit den Erfahrungen von Andre Engelbertz, CTO Cloud Services bei T-Systems International: „Die IT-Sicherheit und der Datenschutz, aber auch ihre technologische Flexibilität sind aus unserer Sicht die Hauptgründe für die Einführung einer souveränen Cloud.“ Mathias Nöbauer, CEO von Exoscale, identifiziert noch einen weiteren Grund, der für den Einsatz einer Sovereign Cloud spricht: „Mit einer souveränen Cloud zeigen Unternehmen, dass sie den Schutz und die Kontrolle ihrer Daten sowie die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen ernst nehmen und verantwortungsbewusst mit sensiblen Informationen umgehen, was ihre Reputation stärkt.“

Mit einer souveränen Cloud zeigen Unternehmen, dass sie den Schutz und die Kontrolle ihrer Daten ernst nehmen, sagt Mathias Nöbauer, CEO von Exoscale.

A1 Digital International GmbH

Besonders interessant: Fast neun von zehn Unternehmen (88 Prozent), die eine Sovereign Cloud nutzen, sind nahezu durchweg „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ damit. Im Gegenzug ist kein einziger der Befragten, und das unabhängig von der Größe seines Unternehmens, mit der jeweils eingesetzten souveränen Cloud „völlig unzufrieden“ oder „unzufrieden“. Sovereign Cloud-Services nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz kommen, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich (63 Prozent) der Fall, gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent) und der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent).

Sovereign Clouds: Der Durchbruch lässt auf sich warten

Aufschlussreich ist darüber hinaus, dass 90 Prozent der Unternehmen einen sehr hohen (17 Prozent), hohen (38 Prozent) oder eher hohen (35 Prozent) Beratungsbedarf in Bezug auf die Sovereign Cloud haben, wohl auch wegen der damit verbundenen Herausforderungen. Trotzdem wird ihre Einführung in 47 Prozent der Fälle komplett (neun Prozent) oder zum Teil inhouse (38 Prozent) durchgeführt.

Firmen, die einen externer Cloud-Partner mit der Einführung betrauen, nennen in den meisten Fällen (42 Prozent) das Vertrauen in den Provider als Top-Auswahlkriterium. „Das belegt, dass das Vertrauen in den Anbieter der wichtigste Faktor bei der Wahl eines Cloud-Partners bleibt, noch vor technischen oder preislichen Aspekten, und verdeutlicht somit den hohen Stellenwert langfristiger, verlässlicher Partnerschaften“, erläutert Engelbertz von T-Systems. Das technologische Know-how (38 Prozent) und ein guten Preis-Leistungsverhältnis (37 Prozent) sowie eine Datenschutz-Zertifizierung 36 Prozent und Cloud-Testate (27 Prozent) fallen bei der Auswahl zum Teil erheblich weniger ins Gewicht. Das ist erstaunlich. Exoscale-CEO Nöbauer kommentiert dies wie folgt: „Anerkannte Prüfsiegel und Zertifikate wie BSI C5 oder SOC 2 Type 2 sind wichtige Qualitätsmerkmale und helfen bei der Auswahl des Sovereign-Cloud-Partners. Unternehmen sollten zudem darauf achten, dass der Partner nicht unter den US CLOUD Act fällt und es ihnen ermöglicht, Workloads redundant im eigenen Land zu betreiben.“

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T-Systems International GmbH

Dass die meisten Befragten Beratungsbedarf in Bezug auf die Sovereign Cloud haben, verwundert nicht, denn ihre Einführung beziehungsweise Nutzung hält diverse Herausforderungen und Stolpersteine bereit. 36 Prozent der Befragten kritisieren die hohen Kosten, die mit einer souveränen Cloud verbunden sind. Dazu gesellen sich die Komplexität der Umstellung und die mangelnde / unzureichende Integration mit vorhandenen IT-Systemen (jeweils 33 Prozent) sowie fehlendes internes Know-how (32 Prozent). 29 Prozent haben Sicherheitsbedenken und, das ist besonders überraschend, immerhin ein Viertel der Unternehmen muss gegen interne Widerstände ankämpfen, wenn es um die Einführung einer Sovereign Cloud geht.

Zweifel am wirtschaftlichen Nutzen

Doch es gibt noch weitere Hürden: Nur knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten erwarten durch den Einsatz einer Sovereign Cloud mehr Rechtssicherheit. Und lediglich 18 Prozent halten Sovereign-Cloud-Technologien bereits für ausgereift, während stolze 22 Prozent der Ansicht sind, dass diese sich noch in der Entwicklung befinden. Hinzu kommt: 19 Prozent der Befragten, die Sovereign Cloud-Services nutzen, ihren Einsatz planen oder evaluieren, sehen die Gefahr eines Vendor-Lock-in mit all seinen Problemen. Die Hälfte sieht die Gefahr eines Lock-ins ebenfalls, meint aber sie beherrschen zu können.

Wie Cloud-Anbieter souveräne Infrastrukturen bauen wollen:

European Souvereign Cloud: AWS will unabhängige Europa-Cloud anbieten

Microsoft Cloud for Sovereignty: Microsoft stellt sichere Behörden-Cloud vor

Daten-Handling nach DSGVO-Regeln: Oracle baut EU-Cloud

Übrigens: Die Mehrheit der Befragten hegt auch Zweifel, ob der Einsatz einer Sovereign Cloud die wirtschaftliche Lage des eigenen Unternehmen positiv beeinflusst. Lediglich 22 Prozent der Befragten stimmen der Aussage voll und ganz zu, dass es „unserem Unternehmen ohne die Sovereign Cloud wirtschaftlich nicht so gut gehe“. Bei all dem ist es kaum verwunderlich, dass Sovereign Cloud-Angebote bislang nicht flächendeckend genutzt werden.

IT-Abteilungen als Vorreiter und Taktgeber

Darüber hinaus hält die Studie zahlreiche weitere lehr- und aufschlussreiche Ergebnisse bereit. Die große Mehrheit der Unternehmen verfolgt eine eher restriktive Linie in Bezug auf den Einsatz von Sovereign Cloud-Services in unterschiedlichen Regionen. Bei insgesamt 72 Prozent ist er ausschließlich auf Deutschland (49 Prozent) und die deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz (DACH-Region / 22 Prozent) beschränkt. 18 Prozent gestatten ihn auch an Standorten innerhalb der Europäischen Union (EU) und nur sieben Prozent ohne regionale Einschränkung.

Das erklärt möglicherweise auch, warum Sovereign-Cloud-Lösungen in nur sieben Prozent der Fälle unternehmensweit, sondern allen voran punktuell in einzelnen Geschäftsbereichen genutzt werden. Vorreiter ist hier der IT-Bereich (63 Prozent). Dahinter klafft eine riesige Lücke, denn in nur 32 Prozent der Fälle wird eine souveräne Cloud auch im Kundenservice eingesetzt. 27 Prozent der Befragten und somit nochmals deutlich weniger, verwenden Sovereign-Cloud-Services in der Finanzbuchhaltung und im Controlling und 26 Prozent im Bereich Governance, Risk und Compliance (GRC). Dass die IT die Rolle des Vorreiters und Taktgebers in Bezug auf die Sovereign Cloud einnimmt, dürfte auch damit zusammenhängen, dass in rund drei Viertel der Fälle die IT-Verantwortlichen eine Sovereign-Cloud-Implementierung federführend verantworten.

Digitale Souveränität meist nicht geschäftskritisch

Erstaunlich ist auch, dass viele Unternehmen digitale Souveränität in Bezug auf Technologie, Daten und Datenhaltung oder operatives Geschäft als sehr wichtig, doch in den wenigsten Fällen als geschäftskritisch bezeichnen: Technologie (acht Prozent) Datenhaltung (13 Prozent) operatives Geschäft (14 Prozent). Business- und IT-Entscheider auf C-Level-Ebene stufen die digitale Souveränität vergleichsweise häufig als geschäftskritisch ein, in erster Linie im Hinblick auf das operative Geschäft (23 Prozent) und die Datenhaltung (21 Prozent) und – deutlich weniger häufig – im Hinblick auf die Technologie (16 Prozent). Das selbstbestimmte Handeln im digitalen Raum steht also nicht gerade ganz oben auf der Agenda der Unternehmen.

Die neue Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO Research Services.

Research Services / shutterstock.com – 3Q

Studiensteckbrief

Herausgeber: CIO, CSO und COMPUTERWOCHE

Studienpartner: T-Systems International GmbH; Exoscale, eine Tochter der A1 Digital

Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche in Unternehmen der DACH-Region: Beteiligte an strategischen (IT-)Entscheidungsprozessen im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs); Entscheidungsbefugte sowie Experten und Expertinnen aus dem IT-Bereich

Teilnehmergenerierung: Persönliche E-Mail-Einladung über die Entscheiderdatenbank von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE sowie – zur Erfüllung von Quotenvorgaben – über externe Online-Access-Panels

Gesamtstichprobe: 381 abgeschlossene und qualifizierte Interviews

Untersuchungszeitraum: 21. bis 26. Juni 2024

Methode: Online-Umfrage (CAWI) Fragebogenentwicklung & Durchführung: Custom Research Team von CIO, CSO und Computerwoche in Abstimmung mit den Studienpartnern

 Schaltzentrale Cloud – hinsichtlich der Compliance sollten Sovereign Clouds in den Überlegungen der Anwender eine Rolle spielen.ArtemisDiana/istock

Unternehmen, die auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein wollen, kommen über kurz oder lang nicht darum herum, Cloud-Services zur Abwicklung von Geschäftsprozessen einzusetzen. Daran zweifelt haute kaum noch jemand. Im Hinblick auf die Datensicherheit und den Datenschutz sowie die Einhaltung von Compliance-Vorschriften drängt sich hierbei der Einsatz einer Sovereign Cloud geradezu auf.

Sovereign Cloud noch nicht das neue Normal

Doch diesen Architekturansatz haben Unternehmen im deutschsprachigen Raum vielerorts noch nicht auf dem Radar. Das ist ein Kernergebnis der Studie „Sovereign Cloud 2024“, die CIO, CSO und COMPUTERWOCHE mit den Partnern T-Systems und A1 Digital realisiert haben. Nur 26 Prozent der Befragten nutzen demnach eine souveräne Cloud bereit aktiv, davon 18 Prozent jedoch erst seit weniger als sechs Monaten. 26 Prozent der Sovereign Cloud-Anwender setzen seit sechs bis zwölf Monaten und 30 Prozent seit ein bis zwei Jahren auf diese Form des Cloud-Betriebs.

Multi-Cloud als Treiber: Sovereign Clouds kommen wieder in Mode

36 Prozent der Unternehmen haben die Nutzung einer souveränen Cloud immerhin fest eingeplant. Über ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) befindet sich dagegen noch in der Evaluierungsphase. Aufschlussreich: Allen voran größere Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten, nämlich 33 Prozent, setzen Sovereign Cloud-Services gegenwärtig ein, während es bei den kleineren Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten lediglich 18 Prozent sind.

Mehr Sicherheit, Datenschutz und Reputation

Der mit Abstand wichtigste Grund für den Sovereign Cloud-Einsatz ist aus Sicht von 57 Prozent der Befragten eine höhere IT-Sicherheit und ein besserer Datenschutz. Das deckt sich weitgehend mit den Erfahrungen von Andre Engelbertz, CTO Cloud Services bei T-Systems International: „Die IT-Sicherheit und der Datenschutz, aber auch ihre technologische Flexibilität sind aus unserer Sicht die Hauptgründe für die Einführung einer souveränen Cloud.“ Mathias Nöbauer, CEO von Exoscale, identifiziert noch einen weiteren Grund, der für den Einsatz einer Sovereign Cloud spricht: „Mit einer souveränen Cloud zeigen Unternehmen, dass sie den Schutz und die Kontrolle ihrer Daten sowie die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen ernst nehmen und verantwortungsbewusst mit sensiblen Informationen umgehen, was ihre Reputation stärkt.“

Mit einer souveränen Cloud zeigen Unternehmen, dass sie den Schutz und die Kontrolle ihrer Daten ernst nehmen, sagt Mathias Nöbauer, CEO von Exoscale. A1 Digital International GmbH

Besonders interessant: Fast neun von zehn Unternehmen (88 Prozent), die eine Sovereign Cloud nutzen, sind nahezu durchweg „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ damit. Im Gegenzug ist kein einziger der Befragten, und das unabhängig von der Größe seines Unternehmens, mit der jeweils eingesetzten souveränen Cloud „völlig unzufrieden“ oder „unzufrieden“. Sovereign Cloud-Services nur in sehr wenigen Fällen (sieben Prozent) unternehmensweit zum Einsatz kommen, sondern bevorzugt in bestimmten Geschäftsbereichen. Mit großem Abstand am häufigsten ist das im IT-Bereich (63 Prozent) der Fall, gefolgt vom Kundenservice (32 Prozent) und der Finanzbuchhaltung und dem Controlling (27 Prozent).

Sovereign Clouds: Der Durchbruch lässt auf sich warten

Aufschlussreich ist darüber hinaus, dass 90 Prozent der Unternehmen einen sehr hohen (17 Prozent), hohen (38 Prozent) oder eher hohen (35 Prozent) Beratungsbedarf in Bezug auf die Sovereign Cloud haben, wohl auch wegen der damit verbundenen Herausforderungen. Trotzdem wird ihre Einführung in 47 Prozent der Fälle komplett (neun Prozent) oder zum Teil inhouse (38 Prozent) durchgeführt.

Firmen, die einen externer Cloud-Partner mit der Einführung betrauen, nennen in den meisten Fällen (42 Prozent) das Vertrauen in den Provider als Top-Auswahlkriterium. „Das belegt, dass das Vertrauen in den Anbieter der wichtigste Faktor bei der Wahl eines Cloud-Partners bleibt, noch vor technischen oder preislichen Aspekten, und verdeutlicht somit den hohen Stellenwert langfristiger, verlässlicher Partnerschaften“, erläutert Engelbertz von T-Systems. Das technologische Know-how (38 Prozent) und ein guten Preis-Leistungsverhältnis (37 Prozent) sowie eine Datenschutz-Zertifizierung 36 Prozent und Cloud-Testate (27 Prozent) fallen bei der Auswahl zum Teil erheblich weniger ins Gewicht. Das ist erstaunlich. Exoscale-CEO Nöbauer kommentiert dies wie folgt: „Anerkannte Prüfsiegel und Zertifikate wie BSI C5 oder SOC 2 Type 2 sind wichtige Qualitätsmerkmale und helfen bei der Auswahl des Sovereign-Cloud-Partners. Unternehmen sollten zudem darauf achten, dass der Partner nicht unter den US CLOUD Act fällt und es ihnen ermöglicht, Workloads redundant im eigenen Land zu betreiben.“

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Dass die meisten Befragten Beratungsbedarf in Bezug auf die Sovereign Cloud haben, verwundert nicht, denn ihre Einführung beziehungsweise Nutzung hält diverse Herausforderungen und Stolpersteine bereit. 36 Prozent der Befragten kritisieren die hohen Kosten, die mit einer souveränen Cloud verbunden sind. Dazu gesellen sich die Komplexität der Umstellung und die mangelnde / unzureichende Integration mit vorhandenen IT-Systemen (jeweils 33 Prozent) sowie fehlendes internes Know-how (32 Prozent). 29 Prozent haben Sicherheitsbedenken und, das ist besonders überraschend, immerhin ein Viertel der Unternehmen muss gegen interne Widerstände ankämpfen, wenn es um die Einführung einer Sovereign Cloud geht.

Zweifel am wirtschaftlichen Nutzen

Doch es gibt noch weitere Hürden: Nur knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten erwarten durch den Einsatz einer Sovereign Cloud mehr Rechtssicherheit. Und lediglich 18 Prozent halten Sovereign-Cloud-Technologien bereits für ausgereift, während stolze 22 Prozent der Ansicht sind, dass diese sich noch in der Entwicklung befinden. Hinzu kommt: 19 Prozent der Befragten, die Sovereign Cloud-Services nutzen, ihren Einsatz planen oder evaluieren, sehen die Gefahr eines Vendor-Lock-in mit all seinen Problemen. Die Hälfte sieht die Gefahr eines Lock-ins ebenfalls, meint aber sie beherrschen zu können.

Wie Cloud-Anbieter souveräne Infrastrukturen bauen wollen:

European Souvereign Cloud: AWS will unabhängige Europa-Cloud anbieten

Microsoft Cloud for Sovereignty: Microsoft stellt sichere Behörden-Cloud vor

Daten-Handling nach DSGVO-Regeln: Oracle baut EU-Cloud

Übrigens: Die Mehrheit der Befragten hegt auch Zweifel, ob der Einsatz einer Sovereign Cloud die wirtschaftliche Lage des eigenen Unternehmen positiv beeinflusst. Lediglich 22 Prozent der Befragten stimmen der Aussage voll und ganz zu, dass es „unserem Unternehmen ohne die Sovereign Cloud wirtschaftlich nicht so gut gehe“. Bei all dem ist es kaum verwunderlich, dass Sovereign Cloud-Angebote bislang nicht flächendeckend genutzt werden.

IT-Abteilungen als Vorreiter und Taktgeber

Darüber hinaus hält die Studie zahlreiche weitere lehr- und aufschlussreiche Ergebnisse bereit. Die große Mehrheit der Unternehmen verfolgt eine eher restriktive Linie in Bezug auf den Einsatz von Sovereign Cloud-Services in unterschiedlichen Regionen. Bei insgesamt 72 Prozent ist er ausschließlich auf Deutschland (49 Prozent) und die deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz (DACH-Region / 22 Prozent) beschränkt. 18 Prozent gestatten ihn auch an Standorten innerhalb der Europäischen Union (EU) und nur sieben Prozent ohne regionale Einschränkung.

Das erklärt möglicherweise auch, warum Sovereign-Cloud-Lösungen in nur sieben Prozent der Fälle unternehmensweit, sondern allen voran punktuell in einzelnen Geschäftsbereichen genutzt werden. Vorreiter ist hier der IT-Bereich (63 Prozent). Dahinter klafft eine riesige Lücke, denn in nur 32 Prozent der Fälle wird eine souveräne Cloud auch im Kundenservice eingesetzt. 27 Prozent der Befragten und somit nochmals deutlich weniger, verwenden Sovereign-Cloud-Services in der Finanzbuchhaltung und im Controlling und 26 Prozent im Bereich Governance, Risk und Compliance (GRC). Dass die IT die Rolle des Vorreiters und Taktgebers in Bezug auf die Sovereign Cloud einnimmt, dürfte auch damit zusammenhängen, dass in rund drei Viertel der Fälle die IT-Verantwortlichen eine Sovereign-Cloud-Implementierung federführend verantworten.

Digitale Souveränität meist nicht geschäftskritisch

Erstaunlich ist auch, dass viele Unternehmen digitale Souveränität in Bezug auf Technologie, Daten und Datenhaltung oder operatives Geschäft als sehr wichtig, doch in den wenigsten Fällen als geschäftskritisch bezeichnen: Technologie (acht Prozent) Datenhaltung (13 Prozent) operatives Geschäft (14 Prozent). Business- und IT-Entscheider auf C-Level-Ebene stufen die digitale Souveränität vergleichsweise häufig als geschäftskritisch ein, in erster Linie im Hinblick auf das operative Geschäft (23 Prozent) und die Datenhaltung (21 Prozent) und – deutlich weniger häufig – im Hinblick auf die Technologie (16 Prozent). Das selbstbestimmte Handeln im digitalen Raum steht also nicht gerade ganz oben auf der Agenda der Unternehmen.

Die neue Studie “Sovereign Cloud 2024” von CIO Research Services.
Research Services / shutterstock.com – 3Q

Studiensteckbrief

Herausgeber: CIO, CSO und COMPUTERWOCHE

Studienpartner: T-Systems International GmbH; Exoscale, eine Tochter der A1 Digital

Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche in Unternehmen der DACH-Region: Beteiligte an strategischen (IT-)Entscheidungsprozessen im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs); Entscheidungsbefugte sowie Experten und Expertinnen aus dem IT-Bereich

Teilnehmergenerierung: Persönliche E-Mail-Einladung über die Entscheiderdatenbank von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE sowie – zur Erfüllung von Quotenvorgaben – über externe Online-Access-Panels

Gesamtstichprobe: 381 abgeschlossene und qualifizierte Interviews

Untersuchungszeitraum: 21. bis 26. Juni 2024

Methode: Online-Umfrage (CAWI) Fragebogenentwicklung & Durchführung: Custom Research Team von CIO, CSO und Computerwoche in Abstimmung mit den Studienpartnern